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Die Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Babben

 

Die nachfolgenden Ausführungen über das Feuerlöschwesen der Gemeinde Babben von den Anfängen bis in die Gegenwart, beruhen im wesentlichen auf den Aufzeichnungen von Gerd Klutentreter und Karsten Perl.

Die geschichtliche Darstellung ist auf dem noch vorhandenen Material, sowie aus Erzählungen von alten Angehörigen der Feuerwehr aufgebaut und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

 

Geschichtliches über die Babbener Wehr

Die Geschichte der Babbener Feuerwehr geht zurück bis ins 16.Jahrhundert.

  • So erhielt am 15. Juni 1552 Mittwoch nach Trinitatis, George von Babin (Babben), neben seinem Wächterlohn „2 eymer“ und ist somit der erste urkundlich erwähnte Feuerwehrmann Babbens gewesen.

Dann herrschte aber über fast vier Jahrhunderte Ruhe in Sachen Feuerwehr, bzw. wissen wir nichts über diesen Zeitraum.

  • Erst ab dem Jahr 1834 regelte eine allgemeine Feuerpolizei- und Lösch-ordnung den Brandschutz in Brandenburg, da es immer wieder zu schweren Brandkatastrophen kam, was auch durch die damalige Bauweise bedingt war.
  • Im Jahre 1864 wurde eine „Feuer=Polizei und Lösch=Ordnung“ für den Polizeibezirk der Standesherrschaft Drehna im ehemaligen Kreis Luckau aufgestellt und trat am 1. Juli 1864 in Kraft.

Sie umfasst 5 Abschnitte und regelt die Vorschriften zur Verhütung und Bekämpfung von Bränden und legt fest, das in jedem Dorf ein Nachtwächter bestellt sein muß.

  • Zu Babben wird geschrieben, dass die Standesherrschaft im Laufe des Jahres 1864 eine Spritze mit Zubehör auf dem „gutherrlichen Gehöft“ aufstellt.
  • Ab ca. 1870 wurden dann in den größeren Städten die ersten Feuerwehren gegründet, deren Mitglieder oft aus Turnvereinen stammten und so besonders schnell und kräftig waren.

 

Die eigentliche Geschichte der FFw Babben begann aber erst mit ihrer Gründung am 3.Dezember 1928, was in einem Feuerwehrbericht aus dem Jahre 1929 erwähnt wurde. Leider konnte bis heute kein Gründungsprotokoll oder ähnliches ausgemacht werden. Als Mitbegründer und erster Wehrführer von Babben gilt der Waldhüter Wilhelm Wesnigk.

 

Erste Löschtechnik der Babbener Wehr war eine pferdegezogene Handdruckspritze,
Hersteller: C. Rössner und Sohn
- Feuerlöschspritzenfabrik Ebersbach Sa.-
Nr.212, Baujahr ca. 1900.
Sie ist noch heute im Besitz der Babbener Wehr und wird weiterhin gepflegt und restauriert.
Untergebracht war sie anfangs im alten Spritzenhaus, das Mitte der 30er Jahre einen hölzernen Schlauchtrockenturm erhielt.

 

  • Nach der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 kam es zu einer Umstrukturierung der Feuerwehr und sie war nicht mehr nur für ihren ursprünglichen Zweck da.
  • Im Juli 1933 wurde die  FFw Babben in den Brandenburgischen Provinzial-Feuerwehr-Verband aufgenommen, der schon im Juni 1877 in Cottbus gegründet wurde und als eigenständiger Verband für die Provinz Brandenburg die Arbeit der Wehren regelte.
  • Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges im Jahr 1939  mussten dann zunehmend Frauen den Dienst an der Spritze antreten, so u.a. auch Gertrud Fiebig.
  • Im Jahre 1951 gab Wilhelm Wesnigk die Verantwortung an Kurt Krengel ab. Als Wehrleiter und Bürgermeister begeisterte er vor allem die Jugend für die Feuerwehr.
  • Im Jahre 1952 erhielt die Babbener Wehr einen TSA und die 1.Motorkraftspritze vom Hersteller „Koebe“, dessen Baujahr 1938 war.

 

Ein alter Mercedes vom Forstbetrieb konnte für Vorspandienste des TSA  genutzt werden und motivierte die Jugend zusätzlich.
Nach Außerdienststellung des TSA, rottete dieser vor sich hin.

 

Jahre später wurde er von Herrn Jendroska aus Sonnewalde gekauft und aufwändig restauriert. Er befindet sich noch heute  in seinem Besitz.

  • Im Jahre 1957 kam es dann zum Bau eines ringförmig aus Klinkern gemauerten Feuerlöschbrunnens in der Dorfstraße zwischen den Grundstücken von Fam. Radigk und Lehmann.
  • Im Jahre 1960 wurde am Forsthof das neue Feuerwehrgerätehaus errichtet, das später auch einen Schlauchtrockenturm aus Stahl bekam. Hier wurde auch die neue Motorkraftspritze TS8 untergebracht, die die Babbener Wehr 1963 erhielt.
  • Nach Kurt Krengel übernahm 1970 der Kamerad Rudolf Hoigk die Führung der Babbener Wehr.
  • Mit der Errichtung eines Folienlöschteiches im Jahr 1975 konnte die Sicherheit für die Babbener Einwohner weiter verbessert werden.

 

Einen nagelneuen TSA Typ 3.31.0, Aufbau Nr. 15658 erhielt die Babbener Wehr 1976.

 

  • Als dann 1980 die zentrale Wasserleitung gebaut wurde, errichtete man auch drei Ober- und einen Unterflurhydranten.

Ein weiterer Höhepunkt für die Babbener Wehr war der 3.12.1994.

An diesem Tag wurde ein neues und modernes Löschfahrzeug vom Typ VW LT 35 ,in Dienst gestellt.

Dieses Mannschaftsfahrzeug hat neben der modernen TS 8/8 vom Typ „Jöhstadt, u.a. auch 4 Pressluftatmer und einen Stromerzeuger, sowie zwei Flutlichtstrahler an Bord.

Beim letzten Wechsel in der Wehrführung, am 11. Dezember 1999, übernahm der Kamerad Bodo Krengel als Ortswehrführer die Leitung der FFw Babben.

 

Im August 2005 wurde dann die Sanierung des inzwischen 30 Jahre alten Folienlöschteiches begonnen. Sie konnte im Juni 2006 mit letzten Arbeiten abgeschlossen werden.

Rechzeitig zur 80.Jubiläum erhielt im Mai 2008 unser Feuerwehrhaus ein modernes Rolltor. Das war gleichzeitig der Anlaß, das Gebäude komplett von innen und außen zu renovieren.

Da die Kasse der Gemeinde für solche Zwecke meist leer ist, konnten die Arbeiten nur Dank vieler freiwilliger Helfer und Sponsoren durchgeführt werden, denen ein herzlicher Dank gilt.

Dass die großen Waldgebiete rings um Babben (ca. 2000 ha) besonderen Schutz brauchen, erkannte man schon in den 50er Jahren.

Deshalb wurde an der Straße zwischen Babben und Drehna ein Feuerwachturm aus Holz von ca. 25m Höhe errichtet. Von ihm aus hatte man eine Rundumsicht von ca. 40 km.

Als dieser Turm baufällig wurde und abgerissen werden musste, errichtete man 1978 auf dem Rehainer Berg einen neuen Turm aus Stahlbeton.

Von ihm aus wurden die umliegenden Wälder überwacht, bis er im Sommer 2006 abgerissen wurde.

 

 

 

 


Brände und Einsätze

Zu Gebäudebränden kam es zum Glück in Babben seit Bestehen der Wehr nur zwei mal.

Am 20.4.1945 brannte es auf dem Dachboden von Otto Krengel, ausgelöst durch Beschuß aus Bordwaffen eines deutschen Jagdflugzeuges. Der Brand wurde schnell durch russische Soldaten gelöscht.

Der zweite Brand ereignete sich 1950 auf dem Grundstück von Emma Haberland, Dorfstraße 30.

Ein an das Wohnhaus angelehnter Schuppen stand in Flammen und nur durch rechtzeitiges und beherztes Eingreifen der Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf das Wohnhaus verhindert werden.

Entscheidenden Anteil daran hatte der Nachtwächter Wilhelm Schröter, der den Brand bemerkte und sofort die FFw alarmierte.

 

Weitaus öfter mussten die Kameraden der FFw Babben zu Waldbränden ausrücken. Der größte ereignete sich im April 1945, als ca. 800 ha Wald abbrannten. Ausgelöst wurde er durch die russische Armee, die dadurch vermutete „Werwölfe“ ausräuchern wollte.

Auch beim Löschen des Großbrandes  im Gebiet Grünhaus, zu dem es  im Juni 1964 kam, waren die Kameraden aus Babben dabei.

Viele kleine Waldbrände in der Umgebung unseres Dorfes konnten oft schon im Keime erstickt werden. Hilfe erhielten die Babbener Feuer-wehrleute dabei oft von den sowjetischen Armeeangehörigen aus dem benachbarten „Objekt“ Kleinbahren.

Nach Indienststellung des Feuerwehrautos ging es dann auch zur Brand-bekämpfung in die Nachbargemeinden.

U.a. fanden folgende Einsätze statt:

  • 26.02.1998  Wohnhausbrand in Gahro
  • 08.02.2000  Garagenbrand in Crinitz
  • 23.04.2000  Kellerbrand in Crinitz
  • 14.02.2003  Hallenbrand in Lieskau
  • 31.05.2004  Großbrand Recyclinganlage Eurologistic Massen

Aber nicht nur zur Brandbekämpfung wurden die Babbener Kameraden gerufen. Auch beim Elbe-Hochwasser im Jahr 2002 wurden sie herangezogen und fuhren am 15.08. als Reservekräfte nach Mühlberg.

 

Abschließend kann gesagt werden, dass die FFw Babben eine wechselvolle Geschichte hatte.

Die Kameradinnen und Kameraden erfüllten stets die ihnen gestellten Aufgaben, egal ob bei Brandeinsätzen oder bei den Feuerwehrausscheiden, bei denen sie viele Siege errangen, was man auch an den gesammelten Urkunden und Pokalen sehen kann.

In den letzten Jahren nahmen auch viele Mitglieder an Lehrgängen wie z.B. Funkerlehrgang , Truppmann, Truppführer und Atemschutzträger teil und erhöhten dadurch die Einsatzfähigkeit der Wehr.

Der letzte große Höhepunkt der FFw Babben war das 75. Jubiläum, das am 1. und 2. August 2003 statt fand.

Dazu wurde auch der 1. Feuerwehr-Gaudi-Ausscheid durchgeführt.

 

 

 

1. Feuerwehrhaus der FFw Babben

 

 

 

 

Feuerwehrhaus nach der Renovierung im Juni 2008

 

Schlusswort

Zur Zeit hat die FFw Babben 44 Mitglieder im Alter von 19 bis 79 Jahren.

Jeder Einwohner ab dem 16. Lebensjahr, der durch aktive Teilnahme  sein Interesse an der Feuerwehr zeigt, ist als neues Mitglied gern gesehen und trägt damit zur weiteren Erhaltung und Einsatzfähigkeit der FFw Babben bei.

Gedacht werden soll auch all der Kameraden, die verstorben, gefallen oder vermisst sind und einstmals unserer Wehr treu zur Seite standen.

Gott zur Ehr´, dem Nächsten zur Wehr.

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